Labour-Partei lehnt Kampagne für den Verbleib in der EU ab

Die oppositionelle britische Labour-Partei hat auf ihrem Parteitag weiterhin keine klare Linie zum Brexit gefunden. Mit knapper Mehrheit lehnten die Delegierten in der südenglischen Küstenstadt Brighton am Montag Ortszeit einen speziellen Antrag ab.
Grossbritannien - Brighton (sda afp)
Dieser sah vor, dass die Partei «energisch für eine öffentliche Abstimmung kämpft, um durch diese in der EU zu bleiben». Die Partei stellte sich damit hinter den zurückhaltenden Kurs ihres Parteichefs Jeremy Corbyn.
Ein von Corbyn unterstützter Antrag bekam am Montagnachmittag dagegen die Zustimmung der Delegierten. Dieser sieht vor, dass die Position von Labour zum Brexit erst zu einem späteren Zeitpunkt im Falle eines neuen Referendums über die EU-Mitgliedschaft des Vereinigten Königreichs festgelegt wird.
Unter den Labour-Anhängern gibt es eine Lager-Bildung zwischen EU-freundlichen Städtern und Arbeiterbezirken, die sich bei dem Referendum 2016 klar gegen den Verbleib in der EU entschieden hatten.
Die Strategie von Corbyn, beide Seiten zu versöhnen, indem sich die Partei zwar prinzipiell für ein zweites Referendum ausspricht, allerdings nicht offenlegt, ob sie für oder gegen einen Verbleib werben würde, wird von den Wählern allerdings nicht goutiert.