Kapitalismus Überwinder Wermuth soll mit Badran Parteipräsident werden

Der frühere SP-Zentralsekretär, Nationalrat und Preisüberwacher Rudolf Strahm hat sich in die Diskussion um die Neubesetzung der SP-Parteispitze eingeschaltet. Er schlägt Jacqueline Badran (ZH) und Céderic Wermuth (AG) vor.
Beide hätten «eine Strahlkraft über die SP-Stammwählerschaft hinaus», sagte der 76-jährige Parteikenner in einem Interview mit den Tamedia-Zeitungen vom Samstag. Innerhalb der SP würden beide ein breites politisches und altersmässiges Spektrum abdecken. Der Parteikenner billigt ihnen «Originalität, Kreativität und Führungspotenzial» zu.
Badran (58) und Wermuth (33) wollten sich gegenüber der Zeitung nicht zu ihren Ambitionen äussern. Von den Frauen, die derzeit als Favoritinnen für das Präsidium genannt würden, «drängt sich aufgrund ihrer bisherigen Leistungen keine auf - zurzeit», meinte der Berner Ökonom Strahm. Als mögliche Nachfolgerinnen von SP-Parteichef Christian Levrat (49) wurden bislang etwa die Nationalrätinnen Mattea Meyer (ZH), Flavia Wasserfallen (BE), Samira Marti (BL), Min Li Marti (ZH) oder Barbara Gysi (SG) genannt.
Bei den Männern gilt neben Wermuth auch Beat Jans (BS) als möglicher Kandidat. Nach dem Abgang des Freiburgers Levrat an der Parteispitze muss nach Ansicht von Strahm eine Deutschschweizer Person das Präsidium übernehmen. Es gebe in der Deutschschweiz ein «Führungsvakuum». In den vergangenen Jahren habe in der Deutschschweiz ein Ansprechpartner gefehlt, eine präsente Führungsfigur. «Das gab skurrilen Selbstläufern und Selbstdarstellern eine viel grössere Bühne.» Es brauche ein starkes Zentrum, um die Flügel zu balancieren.
Strahm war sieben Jahre lang Zentralsekretär der SP Schweiz. Von 1991 bis 2004 sass er im Nationalrat, danach war er bis 2008 Preisüberwacher. SP-Parteichef Christian Levrat will nach zwölf Jahren an der Spitze im Frühling 2020 abtreten. Bewerber um seine Nachfolge müssen sich bis am 19. Februar melden. Einen Entscheid fällen soll schliesslich die Parteiversammlung am 4. und 5. April in Basel.