Aktualisiert: Juni 13
Denken Sie auch immer, wenn Sie an Weihnachten in ein Mailänderli beissen, dass Sie einen Italiener zermalmen? Oder wenn Ihnen rote Marmelade von einem Berliner über die Hände tropft, es sei das Blut eines Deutschen? In Basel gibt es ein Gebäck mit dem Namen Meitlibei (Mädchenbein) und unter uns, bitte sagen sie es nicht weiter, ich dachte tatsächlich auch noch nie, ich beginge Völkermord, wenn ich mehrere feine Mohrenköpfe hintereinander vernaschte.
Der Mohrenkopf heisst Mohrenkopf, weil er wie Afrikastämmige eine braune Farbe hat und seine runde Form an einen Kopf erinnert. Und jetzt? Wo liegt eigentlich das Problem? Insbesondere ist das Gebäck süss, exquisit und bei Kindern wie Erwachsenen enorm beliebt. So gesehen ist der Mohrenkopf ein durch und durch positiv empfundenes Produkt mit einem durch und durch positiv besetzten Image.
Nun könnte es einem schlicht egal sein, wie die Sekte Migros ihr Schaumgebäck nennt. Ist es aber nicht! Denn gesellschaftspolitische Sprachdiktate zu erlassen, ist nicht Angelegenheit des Einzelhandels und die unterschwellige Unterstellung, wir alle seien zu blöd, um eine rassistische Haltung in uns selbst nicht zu erkennen, muss zurück gewiesen werden! Im Unterschied zu den Sektierern sind wir nämlich weder blöd, noch sind wir Rassisten. Wir sind sogar ausgesprochene Antirassisten, sodass wir nicht einmal ein Probleme damit haben, Menschen mit dunkler Hautfarbe gleich zu behandeln wie z.B. Mailänder oder Berliner.
Die Sektierer der Migros ziehen vielmehr den Begriff Mohrenkopf in den Dreck und bereichern die deutsche Sprache dadurch mit einem neuen rassistischen Begriff, der bis anhin gar nicht rassistisch besetzt war. Dies sollte man ihnen nicht durchgehen lassen! Man muss sich Rassismus entgegenstellen! Darum können mir Produkte der Migros, wie es Nationalrat und SVP-Chef Glarner angedacht hat, bis auf weiteres gestohlen bleiben.
Mit freundlichen und insbesondere antirassistischen Grüssen
Martin Widmer
Herausgeber von New Swiss Journal